Zusätzliche therapeutische Angebote

 

Die Eltern-Kind-Therapiewochen

Unsere Eltern-Kind-Therapiewochen finden derzeit als Multifamilientherapieangebote siebenmal pro Jahr statt. Sie sehen den Miteinbezug der Eltern in den Therapieprozess der Kinder neben einer Trainings- und Selbsterfahrungseinheit für die Eltern vor.  Wir gehen davon aus, dass auch die Eltern dringend Hilfen im Umgang mit ihren (auch schon erwachsenen) essgestörten Kindern brauchen, um Hilflosigkeit und Belastetsein im Umgang mit deren Erkrankung zu vermindern.
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Das CRT-Training  (kognitives Remediationstraining, sog. „brain gym“)

Das Wort Remediation kann mit Sanierung oder Mängelbeseitigung umschrieben werden und so ist es auch im CRT Training gemeint. Mit dieser eigentlich alten Trainingsmethode, die aber für Anorexien noch einmal neu konzipiert wurde, wird versucht den anorexietypischen, auf das Detail focussierten und damit oft übergenauen, besonders geradlinigen und an Zahlen orientierten Denkstil zu flexibilisieren. Das kann in einer dafür speziellen zusätzlichen Gruppe erfolgen, wie wir sie immer wieder als add on Therapie anbieten (die nächste solche Gruppe startet in der ersten Oktoberwoche) oder sich in allen angebotenen Therapien wiederfinden, in denen auf diese besondere Art des Denkens geachtet und Flexibilität trainiert wird.  In der speziellen CRT-Gruppe werden Denkstile hinterfragt (Detail versus Übersicht) und in vielen alltäglichen Übungsbeispielen unflexibles Denken und infolge Verhaltensstörungen aufgezeigt, damit Problemlöse Fertigkeiten verbessert und das Stecken bleiben in einer Emotion durch Möglichkeiten sich rascher davon zu erholen verändert. Auch die Betonung von Ordnung und Symmetrie kann das Leben anstrengender machen und viel unnötige Zeit beanspruchen, die besser für Entspannung und Spaß mit anderen haben genutzt werden kann, worüber sich die Lebensqualität verbessern lässt.

 

Die stationäre Intervallbehandlung

Darunter verstehen wir stationäre Wiederaufnahmen ehemaliger Patientinnen im kürzeren Intervall für eine kürzere, zumeist vorher schon abgesprochene Therapiedauer (ca. 2 – 4 Wochen), um die häufigen Rezidive zu vermindern. Wir sehen diese im Zusammenhang damit, dass mit Rückkehr in das häusliche Umfeld erlernte Strategien in der Ernährung, der Selbstbehauptung usw. sukzessive in den Hintergrund rücken und immer weniger gelebt werden, da zu wenig danach gefragt wird. Auch in Phasen wieder höherer Lebensbelastungen können essgestörte Verhaltensweisen wieder mehr werden, wenn angemessene Hilfen nicht ausreichend angefordert werden können. Stationäre Intervalle erhöhen zusammen mit einer ambulanten Psychotherapie die Nachhaltigkeit stationärer Therapieerfolge und sind damit eine effektive und sehr wirksame Rückfallprophylaxe.