Ziele der stationären Behandlung

Als wesentliche Grundlage für eine Veränderung hat sich in den bisherigen Erfahrungen der Aufbau eines zunächst therapeutisch geführten Unterstützungssystems erwiesen. Die Neuerfahrung von gegenseitigem Verständnis und Unterstützung (statt Rechtfertigung und Erklärungsversuchen) ist für viele Betroffene eine grundlegend neue Erfahrung. Statt unsystematischer – nicht durchführbarer – »guter Ratschläge« geht es zu Beginn der Behandlung um die gemeinsame Erarbeitung eines Behandlungsplanes, der vorhersehbare und kontinuierlich aufeinander abgestimmte Behandlungsoptionen verknüpft.

Für viele Betroffene ist dann die Neueinstellung oder Therapieüberprüfung einer medikamentösen Behandlung ein weiterer Grundbestandteil der stationären Therapie. Hierbei geht es nicht allein um die Auswahl und Dosierung einer Medikation, sondern um eine bestmögliche Anpassung an die situativen Anforderungen im Alltag, einschließlich der Förderung einer ausreichenden Medikamentencompliance.

Die Medikation ist für viele Betroffene überhaupt erst die Grundlage an einer gruppenorientierten Psychotherapie für ADHS und komorbide Störungen teilzunehmen.